Die Geschichte von Karate kann ca. 1400 Jahre zurückverfolgt werden bis zu Daruma, Gründer des Zen Buddhismus in Westindien. Daruma wird nachgesagt, den Buddhismus in China eingeführt zu haben, zusammen mit geistigen und physischen Lehrmethoden, die bei vielen Schülern totale Erschöpfung zur Folge hatten. Mit der Absicht, den Schülern mehr Kraft und Ausdauer zu vermitteln hat er eine progressive Trainingmethode entwickelt, welche er in dem Buch, Ekkin-Kyo, festhielt. Dieses Buch wird als allererstes Buch über Karate überhaupt angesehen.

Das körperliche Training, stark beeinflusst durch Daruma`s philosophische Prinzipien, wurde in Shaolin Tempeln im Jahr 500 n.Chr. gelehrt. Shaolin (Shorin) kung-fu aus Nordchina zeichnet sich durch sehr vielfältige, schnelle und dynamische Bewegungen aus; die Shokei-Schule aus dem südlichen China war eher für kraftvolle und klare Techniken bekannt. Diese beiden Stilrichtungen fanden ihren Weg nach Okinawa und hatten viel Einfluss auf Okinawa`s eigene Kampfmethoden, genannt Okinawa-te (Hand von Okinawa) oder einfach nur te (Hand). Ebenso verantwortlich für den hohen Entwicklungsgrad von unbewaffneter Kampftechnik auf dieser Insel war das Verbot von Waffen, welches es für lange Zeit in der Geschichte von Okinawa gab.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Karate in Okinawa aus der Kombination von zwei Kampftechniken entwickelte. Die Erste, benutzt von den Einwohner von Okinawa, war sehr einfach und extrem effektiv und vor allem, sehr realitätsnah da sie in vielen Jahrhunderten im tatsächlichen Kampf angewandt wurde. Die Zweite, viel kunstvoller und durch philosophische Hintergründe geprägt, war das Produkt aus der historischen Kultur von China. Diese beiden Herkunftsarten erklären den doppelten Charakter von Karate – extrem gefährlich und effizient, aber gleichzeitig eine sehr ernste und strenge Disziplin und Philosophie mit der Betonung von Gewaltlosigkeit.

DER EINFLUSS VON MEISTER FUNAKOSHI
Meister Gichin Funakoshi war der erste Karate-Experte, der Karate-do auf dem japanischen Festland in 1916 einführte. Da Meister Funakoshi als einer der wenigen in alle wichtigen Karatemethoden von Okinawa eingeweiht war, lehrte er eine Kombination aus den verschiedenen Stilrichtungen als eine einheitliche Disziplin. Diese Methode wurde bekannt als Shotokan (wörtlich übersetzt “Haus von Shoto“, Funakoshi`s Künstlername). Aufgrund der starken Popularität dieser Stilrichtung in Japan und später, in der ganzen Welt, wird Funakoshi allgemein als „Vater des Modernen Karate-do“ angesehen.